Nach der Bundestagswahl stellen sich die kulturpolitischen Weichen auf Bundesebene neu. Aus unserer Perspektive klingt der Koalitionsvertrag für die freie Musikszene durchaus vielversprechend. Viele unserer Forderungen, die wir im Vorfeld der Bundestagswahl gemeinsam formuliert haben, haben auf die ein oder andere Weise ihren Weg in den Koalitionsvertrag gefunden: Sei es die Stabilisierung der Bundeskulturfonds, die soziale Absicherung von Künstler:innen, die Entwicklung von fairen Vergütungsmodellen oder auch die Entbürokratisierung des Zuwendungsrechts.
Jetzt stellt sich die Frage, wie aus dem Geschriebenen politische und gesetzgeberische Realität werden kann. Wir wollen die noch frische Legislaturperiode nutzen und bei Kulturpolitiker:innen des Bundes nachfragen: Welche Impulse und vor allem Prioritäten setzt die Bundesregierung für die Freie Musikszene? Wie kann der Bund zu einer langfristigen strukturellen Stärkung der Freien Szene als Teil der kulturellen Infrastruktur beitragen? Welche Positionen vertreten die Fraktionen – in Regierung und Opposition – zu den im Koalitionsvertrag gesetzten Vorhaben? Und überhaupt: Kulturpolitik im Bund für die Freie Musikszene - was bedeutet das eigentlich?