Wir fordern die Bundesregierung auf,
die Regularien bei den bestehenden Corona-Hilfen an den tatsächlichen Bedarf von Soloselbständigen aller Branchen anzupassen und insbesondere die spezifischen Lebens- und Arbeitsrealitäten freier Künstler*innen zu berücksichtigen.
Um freischaffenden Künstler*innen über die Krise zu helfen und sie dabei zu unterstützen, ihre professionelle berufliche Existenz weiterzuführen, müssen außerdem mittelfristig wirksame und passgenaue Konzepte entwickelt werden, die über den Zeithorizont der Soforthilfen hinaus gedacht werden und der spezifischen Situation der Künstler*innen aus diesen Bereichen als auch den entsprechenden Infrastrukturen entsprechen.
Es ist richtig, die kulturelle Infrastruktur zu stützen, das allein reicht aber nicht aus. Kultur wird von Menschen gemacht. Wenn die kulturelle Vielfalt in Deutschland erhalten werden soll, dann müssen auch die ausübenden Künstler*innen individuell in die Lage versetzt werden, ihre Arbeit professionell fortzusetzen.
Die kulturelle Vielfalt Deutschlands wird international als beispielhaft angesehen. Sie besteht im selben Maße aus den Kulturinstitutionen wie aus den Freien Künsten und all ihren Akteuren. Die Soloselbständigen in den Bereichen Kunst und Kultur sind wichtige Protagonist*innen des kulturellen Lebens und zivilgesellschaftlicher Entwicklungen. Sie sind kritisches Korrektiv, prägen die Kultur der Metropolen und schaffen ein hochwertiges kulturelles Angebot an Orten – auch und besonders in der Fläche – die durch die Institutionen nicht erreicht werden.