Berlin, 05.12.2024 | Berlin, Dresden, Köln, München: Die Hiobsbotschaften über drastische Kürzungen in den Kulturhaushalten von Kommunen, Ländern und im Bund reißen nicht ab. Betroffen davon: Alle. Die Freie Szene genauso wie der institutionalisierte Kulturbetrieb.
Wir stellen uns deutlich hinter die gesamte Kulturbranche und kritisieren die geplanten Kürzungen scharf. Wir fordern die kulturpolitischen Entscheidungsträger:innen auf, diese Entwicklungen zu stoppen, die Kritik ernst zu nehmen und gemeinsam Wege aus der Krise zu finden. Ansonsten droht die Abschaffung unserer vielfältigen Kulturlandschaft.
„Einmal mehr stellen wir fest, dass die Kulturszene in den Verhandlungen um Haushaltsaufstellungen den Kürzeren zieht und die kulturpolitischen Entscheidungs-träger:innen ihrer Verantwortung gegenüber der Branche nicht nachkommen“, sagt Lena Krause, Geschäftsführerin von FREO e.V. Sie ergänzt: „Die Kürzungen kommen in einer unverhältnismäßigen Höhe, Kurzfristigkeit und Pauschalität. Wie mit einer Abrissbirne werden Strukturen und Arbeitsgrundlagen langfristig zerstört. Ein Wiederaufbau in der Zukunft? Zweifelhaft. Denn wir wissen aus Erfahrung: Was einmal weg ist, kommt so schnell nicht wieder.“
Christian Fausch, Vorsitzender des FREO e.V. unterstreicht die Kritik: “Unsere Kulturlandschaft ist vielfältig. Sie braucht die institutionalisierten Häuser genauso wie die Freie Szene. Sie sind keine konkurrierenden, sondern sich ergänzende Teile eines lebendigen, vielfältigen kulturellen Ökosystems, das wesentlich zur Attraktivität des Standorts Deutschland beiträgt. Wenn einer dieser Bereiche in Gefahr gerät, wirken sich die Folgen unmittelbar auf den anderen aus.“
Gerade jetzt, in einer Zeit, die von multiplen Krisen und dem Erstarken antidemokratischer Kräfte geprägt ist, braucht die Kulturlandschaft politische Partner:innen, auf die sie sich verlassen kann. Partner:innen, die die gesellschaftliche Relevanz und das Potenzial von Kunst und Kultur im Blick haben, ihre Bedarfe kennen und für sie kämpfen.
Wir appellieren an alle Verantwortlichen: Lassen Sie die Kunst- und Kulturbranche jetzt nicht im Stich!