FACHTAGUNG

Kooperation von Freier Szene und Institutionen: Als Mehrwert für alle?!
Am 29. Oktober 2024 • resonanzraum St. Pauli, Hamburg
10.00 bis 19.00 Uhr + Ausklang an der Bar

Veranstaltet von FREO – Freie Ensembles und Orchester in Deutschland e.V. in Kooperation mit dem Bundesverband Freie Darstellende Künste (BFDK)

FREO lädt in Kooperation mit dem BFDK am 29. Oktober 2024 zu einer Fachtagung zum Thema „Kooperation von Freier Szene und Institutionen: Als Mehrwert für alle?!“ in den resonanzraum nach Hamburg ein. Mit Akteur:innen der freien Szene und Verantwortlichen aus Politik und öffentlichen Institutionen wollen wir über Möglichkeiten und Notwendigkeiten einer engeren Zusammenarbeit und gerechteren Ressourcenteilung von staatlich getragenen Kulturorten und Freier Szene diskutieren. Neben Panels und Impulsen wird es eine Phase mit Arbeitsgruppen geben. Im Vorfeld der Tagung gibt es zwei 90-minütige digitale Veranstaltungen, um bereits bestehende Ideen, Initiativen und Next-Practice Beispiele zu sammeln und kennenzulernen.

Anmeldung zur Fachtagung
Online

16. Oktober 2024 • 10.30 – 12.00 Uhr

Digitale Veranstaltung (1)
Fokus: Freie Darstellende Künste

In dieser digitalen Veranstaltung werden Ideen gesammelt, bestehende Initiativen vorgestellt und Next-Practice Beispiele diskutiert. Der Fokus liegt bei diesem Termin auf den Freien Darstellenden Künsten. Moderiert von Helge-Björn Meyer (BFDK).

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23. Oktober 2024 • 10.30 – 12.00 Uhr

Digitale Veranstaltung (2)
Fokus: Freie Ensembles und Orchester

In dieser digitalen Veranstaltung werden Ideen gesammelt, bestehende Initiativen vorgestellt und Next-Practice Beispiele diskutiert. Der Fokus liegt bei diesem Termin auf freien Ensembles und Orchestern. Moderiert von Lena Krause (FREO).

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Programm • Tagung am 29. Oktober in Hamburg
Anmeldung Fachtagung

[PDF] Programm

Arbeitsthemen

Arbeitsgruppe 1: Formate & Publika

Begegnung, Nähe zum Publikum, ästhetische Innovationskraft und künstlerische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen: Das sind nur einige der Schlagworte, mit denen die Arbeit von Gruppen in der freien Szene beschrieben werden kann. Die freie Szene steht für Experimente und Wagnis und damit für Impulse, die nicht selten später von anderen Kunstsparten und auch institutionalisierten Häusern aufgegriffen werden. Diese Arbeitsphase begibt sich auf die Suche nach den Mehrwerten im Hinblick auf Formate und Publika, die für die Freie Szene und Institutionen im Zuge von engeren Kooperationen entstehen können.

Begleitende Expert:innen:

  • Nadin Schmolke, Geschäftsführerin Ensemble Quillo
  • Dr. Kerstin Evert, Künstlerische Leitung K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg

Arbeitsgruppe 2: „Bio-Rhythmen“

“Künstlerisch kommt man relativ schnell zusammen, organisatorisch wird es dann häufig schwierig.” (Mitglied eines freien Klangkörpers): Wenn Kooperationen von freier Szene und Institutionen gelingen sollen, dann geht es immer auch um die Frage, wie mit den unterschiedlichen Arbeitsstrukturen, Hierarchieebenen und gewohnten und geübten Entscheidungsabläufen umgegangen wird. Welche Strukturen stehen sich gegenseitig im Weg? Welche Hürden bauen vielleicht Verträge und rechtliche Rahmenbedingungen auf? Und wie können sie überwunden werden? In der gemeinsamen Arbeitsphase stehen diese unterschiedlichen “Bio-Rhythmen” und die Frage nach ihrer Vereinbarkeit im Fokus der Betrachtung.

Begleitende Expert:innen:

  • Carola Unser-Leichtweiß & Eva Lange, Intendantinnen Hessisches Landestheater Marburg
  • Volker Hormann, Solistenensemble Kaleidoskop (Berlin)

Arbeitsgruppe 3: Geld & Finanzierung

Haushaltstitel vs. Projektförderung. Langfristigkeit vs. Kurzfristigkeit: „Die festen Häuser brauchen das Geld von Doppelpass nicht, um Kooperationen zu gestalten. Das Geld hätten sie, wenn sie es wollten. Sie könnten genauso kooperieren ohne Doppelpass.“ kritisiert die Vertretung eines festen Theaterhauses in der Evaluation zu den ersten zwei Tandem-Runden der Doppelpass-Förderung der Kulturstiftung des Bundes. Im gleichen Kontext sagt eine andere Person aber auch: „Die Theater können sich nicht verändern. Sie stehen unter dem Druck des Abo-Publikums, der Erwartungen der Politik. Sie haben wenig Spielraum“. Die Frage danach, wem welche finanziellen Ressourcen zur Verfügung stehen, ist schwierig. Denn eine Auseinandersetzung damit ist – verständlicherweise – auch von Verlust- und Existenzängsten geprägt. Auf beiden Seiten. Nichtsdestotrotz möchten wir in dieser Arbeitsphase den Themen Geld & Finanzierung nachgehen und aus unterschiedlichen Perspektiven Bedarfe und Notwendigkeiten erörtern.

Begleitende Expert:innen:

  • Tobias Rempe, künstlerischer Manager und Geschäftsführer Ensemble Resonanz & designierter Intendant des Konzerthaus Berlin
  • Cerstin Gerecht, Leiterin Referat Darstellende Kunst und Musik, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Brandenburg

Arbeitsgruppe 4: Ressourcenteilung

Was brauchst Du? Was brauche ich? Und wie können wir voneinander profitieren? Es gibt eine Vielzahl an Ressourcen, die bei der Frage danach, wie freie Szene und Institutionen zusammenrücken können, betrachtet werden können: Zum Beispiel Räume, Materialien für Requisiten und Bühnenausstattung, technisches Equipment. Wie können diese Ressourcen gemeinsam genutzt werden? Wer kann was dem anderen anbieten? Welche Strukturen brauchen wir für eine bessere Ressourcenteilung und gemeinsame Nutzung von Ressourcen? In der gemeinsamen Arbeit soll es um die Frage von Bedarfen gehen und wie diesen begegnet werden kann in einer Zeit, in der ressourcenschonendes Arbeiten immens wichtig geworden ist.

Begleitende Expert:innen:

  • Boglárka Pecze, Geschäftsführerin Ensemble Recherche (Freiburg)
  • Teresa Monfared, Lehrbeauftragte für „Nachhaltige Szenografie“ an der KH-Berlin Weißensee

Hintergrund
Die Kulturhaushalte wachsen nicht. Die Ressourcen sind knapp. Die freie Szene braucht Unterstützung! Nicht nur von Seiten der Kulturpolitik, sondern auch von den staatlich getragenen Kulturinstitutionen. In einer dreiteiligen Diskussionsreihe werden wir der Frage nachgehen, welche Möglichkeiten zur engeren Zusammenarbeit zwischen Freier Szene und Institutionen gibt es. Wie kann eine gerechtere Ressourcenteilung aussehen? Welche Notwendigkeiten bestehen? Was können wir voneinander lernen und welche Motivationen, Chancen und ungenutzten Potenziale schlummern hier?

Die Tagung ist Teil des FREO-Projekts PERSPEKTIVEN – Professionalisierung, Nachhaltigkeitsstrategien und Resilienz für die freie Musikszene, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Mit freundlicher Unterstützung der Alfred Toepfer Stiftung.